Im Sinne des Natur-erleben-Gedanken der Salzburger Naturfreunde sind wir bei der Suche und Auswahl unserer geführten Wanderungen immer sehr selektiv. Dabei versuchen wir Wanderführer auch, dass wir den Mitgliedern immer wieder neue Regionen vorstellen. Für mich ist die Region Kaiserwinkl in Tirol, direkt an der Grenze zu Bayern und nur 40 Autominuten von Salzburg entfernt, eine der schönsten und abwechslungsreichsten Bergwander-Gebiete im nahen Einzugsgebiet.
Der Ausschreibung zur „sportlichen Bergtour über Schmugglerpfade von Bayern nach Österreich“ sind wieder zahlreiche Mitglieder gefolgt und daher sind wir eine sehr bunt gemischte Gruppe, die sich an diesem herbstlichen Wandersamstag auf den Weg macht. Als gemeinsamer Treffpunkt wurde der Merkur-Parkplatz in der Alpenstraße, der eigentlich mittlerweile „Billa-Plus“ heißen müsste, gewählt. In ökologisch sinnvollen Fahrgemeinschaften ging es dann den kurzen Weg über Bayern zu unserem Ausgangspunkt – in die Schmugglerschlucht Klobenstein. Diesmal war mit Ina auch wieder ein neues Mitglied dabe. Sie wurde sofort in die Gruppe aufgenommen und es fanden sich bei den Gesprächen am Weg zahlreiche Gemeinsamkeiten.
Uns führte die Wanderung zunächst über deutsches Gebiet zur Wallfahrtskirche Streichen in Schleching. Danach gelangten wir über herrliche Almen und den sogenannten Kroatensteig, weiter über einen historischen Schmugglerweg, zum tirolerischen Taubensee, einem der schönsten Bergseen der Tiroler Alpen. Anschließend kehrten wir zur wohlverdienten Gipfelrast in die Taubensee-Hütte ein.
Die Wanderungen werden mit einem Tempo geführt, welches ca. 300 Höhenmeter pro Stunde zulässt. Natürlich ist dieses auch immer abhängig von einigen anderen Faktoren, wie Weglänge und -beschaffenheit. Daher waren wir nach ca. 2,5 Stunden und einem Großteil der Höhenmeter für diesen Tag auch alle dankbar für die Rast. Natürlich machten wir während des Aufstiegs zahlreiche Trinkpausen – auch darauf achten wir Wanderführer bei den Naturfreunden sehr genau.
Nach der Pause stiegen wir über Panoramawege – mit Blick auf das mächtige Kaisergebirge – ins Tal nach Kössen ab. Bei der Auswahl der Wanderwege achten wir immer auf eine möglichste selektive und vielseitige Tourenwahl – so kommt jeder auf seine Kosten. Das letzte Drittel der Wanderung (immerhin in Summe fast 16 km) führte uns durch die Schmugglerschlucht Klobenstein mit ihren besonderen Plätzen. Zum Abschluss gelangten wir über die große Hängenbrücke, die über der Großen Ache führt, zur Wallfahrtskirche Klobenstein und schließlich zurück zu den Autos.
Was uns als Wanderführer natürlich wichtig ist, ist die richtige Ausrüstung – auch da sind wir im Vorfeld hilfsbereit. Wesentlich ist hier vor allem der Trinkvorrat – dieser richtet sich nach der Tourenlänge – und der richtige Bergschuh – dieser richtet sich nach der Wegstrecke und dem Gelände. Hier verweise ich immer auf die vom Bergschuh-Spezialisten Meindl entwickelte Tabelle der Anwendungsbereiche, die Ihr auf deren Website www.meindl.de findet.
Mit zahlreichen Pausen, vielen Erklärungen, ein wenig Gehtechnik und Achtsamkeitsübungen wird so eine Bergtour zu einem sehr ganzheitlichen Erlebnis – egal ob Anfänger, Ambitionierter oder langjähriger Berggeher – gemeinsam macht das so einfach viel mehr Spaß.
Berg Frei!
Bericht von Roland Aigner